Pfingsten lässt über Ländergrenzen blicken

Das war ein besonderes Pfingstfest in Erkersreuth 2023. In diesem Jahr konnte die evangelische Kirchengemeinde Erkersreuth einen eigens gegründeten Chor mit Geflüchteten aus der Ukraine zum Pfingstgottesdienst begrüßen. Nachdem der Chor schon einmal in der Osternacht aufgetreten war, folgte nun die Fortsetzung zum Fest, das an den Geburtstag der Kirche erinnert.

Pfarrer Dr. Jürgen Henkel machte deutlich: „Pfingsten lässt über Ländergrenzen blicken. Denn an Pfingsten startete die christliche Mission für die ganze Welt. Unsere ukrainischen Gäste sind vor dem Krieg geflüchtet. Heute singen sie im Gottesdienst zum Lobe Gottes und besonders des Heiligen Geistes, der auch besonders den Frieden symbolisiert.“ Die Kirchengemeinde betete dann auch für Frieden in der Ukraine und an allen Kriegsschauplätzen der Welt.

Die ukrainische Sängerin und Chorleiterin Natalija Lapschina hat unter Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine einen gemischten Chor aus unterschiedlichen Generationen geformt. Sie trugen zwei Lieder vor. Eine Ballade, die an die Belagerung und Rettung eines orthodoxen Klosters vor den Osmanen erzählt, sowie ein Lied, das den Schmerz über die Trennung von einem Kämpfer besingt, der zur Verteidigung des Vaterlandes in den Krieg ziehen muss. Dabei waren auch beachtliche Solostimmen zu hören. Natalija Lapschina selbst brachte überdies als Solo das stimmungsvolle „Ave Maria“ zu Gehör, an der Orgel begleitet von dem Erkersreuther Organisten Peter Ludwig. Dies fand so guten Anklang, dass es spontan Beifall gab im Gottesdienst.

Pfarrer Dr. Henkel machte in seiner Predigt deutlich: „Pfingsten ist das Fest, bei dem wir uns daran erinnern, dass der Heilige Geist auf die Apostel gekommen ist. Er hat die Apostel buchstäblich begeistert und diese haben ihre Begeisterung weitergegeben. Seither gibt es die Kirche auf der ganzen Welt. Beten wir darum, dass der Heilige Geist immer wieder auch zu uns kommt.“ Der Pfarrer dankte Natalija Lapschina und dem Chor, der viel Applaus erhielt, für die musikalischen Beiträge. Er dankte außerdem Hella Völker und Dieter Baumgärtel vom Verein „Zuflucht Selb“ für die Vermittlung und Organisation des musikalischen Gastspiels. „Wir hoffen auf weitere Auftritte“, so der Pfarrer. JH