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Die „Späth-Orgel“ der Kirche zum Guten Hirten erklingt seit 1990 zur Freude der Gemeinde

Die Erkersreuther Späth-Orgel von 1990 gilt als eine der besten Konzert-Orgeln des Dekanats Selb. Fotos Jürgen Henkel

Seit über 30 Jahren erklingt mittlerweile eine „Späth-Orgel“ in der evangelischen Kirche Zum Guten Hirten in Erkersreuth zur Freude der Gemeinde. Am Pfingstmontag 1990 wurde das Instrument feierlich, aber fast „spontan“ geweiht. Für eine öffentliche Einladung zu dem Ereignis war damals die Zeit zu knapp. Die für März geplante Fertigstellung der Orgel verzögerte sich. Doch um die Orgel nicht mehrere Monate nur still bewundern zu können, entschied sich der Kirchenvorstand für die nach dem Einbau recht kurzfristige Weihe an jenem 4. Juni 1990.

 

Im Wendejahr 1989 erteilte der damalige Kirchenvorstand der Orgelbaufirma Späth den Auftrag für die neue Orgel. Diese sollte den Preis von 180.000 D-Mark nicht wesentlich überschreiten. So entschied sich die Kirchengemeinde für das Angebot der Firma „Freiburger Orgelbau Hartwig Späth“ in Höhe von 187.875,40 D-Mark. Für die neue große Orgel musste auch ein statisches Gutachten die Tragfähigkeit der Empore prüfen. Die bisherige Orgel konnte auf Vermittlung des damaligen Pfarrers Hans Bauer für 7.000 D-Mark an einen Musikstudenten aus Starnberg verkauft werden, der diese im elterlichen Haus zu Übungszwecken nutzen wollte.

Bereits zu Ostern 1989 hatte die „Interessengemeinschaft Orgelneubau“ 114.525 D-Mark an Spenden zusammen, für die kleine Gemeinde eine stattliche Summe. Es waren stürmische Monate zwischen Wende und Wiedervereinigung, in denen die Orgel hergestellt und eingebaut wurde. Am 25. März sollte das Instrument eingeweiht werden. Doch daraus wurde nichts, denn seitens der Orgelbauwerkstatt verzögerte sich die Lieferung. Außerdem war der Intonateur länger mit einer größeren Orgel beschäftigt als erwartet.

 

Die eingesetzten Fachleute widmeten sich den rund 800 Orgelpfeifen des Erkersreuther Instruments dann mit viel Hingabe und oft bis tief in die Nacht. Es entstand als „Opus 935“ der der renommierten Freiburger Orgelbaufirma ein „wahrhaft meisterliches Instrument“, wie es im Kirchenboten „Kontakt“ seinerzeit hieß. Die damalige Organistin Margit Breßgott war sehr angetan. Sie fasste im Gemeindebrief ihren ersten Eindruck mit den Worten zusammen: „Die Fassade – sehr eindrucksvoll, das Innenleben – sehr kompliziert, der Klang – überzeugend stark“.

Innenleben der Erkersreuther Späth-Orgel

Doch dann wurde es noch einmal spannend. Denn die Kirchengemeinde konnte und wollte in diesem aufregenden Jahr 1990 nicht bis in den Herbst warten: das nahe Sommerfest der Gemeinde Ende Juni, die Grenzöffnung nach Asch, das Selber Wiesenfest und andere Sommerfeste sowie die Sommerferien boten wenig Terminauswahl. Doch der Kirchenvorstand fand eine pragmatische Doppellösung. So kam es recht spontan und ohne große Einladungen an Personen des öffentlichen Lebens zur Weihe am Pfingstmontag 1990.

 

Nachdem in dieser Zeit die Pfarrstelle Erkersreuth vakant war, übernahm Pfarrer Friedemann Krewin aus Selb die Weihe. Dekan Heinz Schindler hielt die Festpredigt. Die beiden Erkersreuther Organisten Margit Breßgott und Gerhard Kießling trugen im Festgottesdienst verschiedene Stücke vor, die die ganze Klangvielfalt des Instruments hörbar machten. Und am 1. Dezember 1990 gab es dann mit vielen eingeladenen Ehrengästen ein Konzert mit Bezirkskantor Hermann Engel aus Münchberg.

 

Die Orgel hat ein bewegtes Leben hinter sich. So musste sie 2012 im Zuge der Kirchensanierung zwischen 2009 und 2014 zu ihrem eigenen Schutz Pfeife für Pfeife komplett ausgebaut und dann nach Fertigstellung wieder neu eingesetzt werden. Dies geschah unter der Leitung des Orgelbauers Antonin Habetin mit großer Sorgfalt. Und so hat die Orgel auch diese staubige Komplettsanierung bestens überstanden.

 

In den letzten 30 Jahren wurden viele Gottesdienste auf dieser Orgel begleitet. Und sie stand im Mittelpunkt vieler Konzerte.