Spendenkonto:
Betörende Poesie und Musik zur Liebe
Die Kirche Zum Guten Hirten in Erkersreuth heißt die Besucher in nur gedämpftem Licht willkommen. Große Kerzen säumen das Gestühl im Mittelgang und flackern fröhlich vor sich hin, am Altar hängt ein Herz mit dem Schriftzug Love und auch die stilvolle Kanzel aus Glas schmückt ein weiteres großes Herz. Die Kirche wirkt wie für eine Hochzeit geschmückt. Passend baumeln an den Bänken von einer Trauung am Vortag noch kleine Gestecke.
In diesem ganz besonderen Ambiente war am Sonntag, 3. November, ein wiederum genauso besonderes Kirchenkonzert zu erleben, das sich unter dem Titel „Das Hohelied der Liebe. Texte und Lieder zum wichtigsten Thema der Welt“ gut 90 Minuten lang mit der Liebe beschäftigte und diesem wohl stärksten Gefühl der Menschen vielfältig Ausdruck verlieh.
Auf Initiative von Sabine Behr, der Chorleiterin des Erkersreuther Kirchenchors, waren mit dem Duo „Klangfeder“ – bestehend aus Una und Udo Langer – sowie dem Journalisten und Buchautor Markus Häggberg Akteure in der Kirche, die gemeinsam mit dem bestens aufgestellten Kirchenchor die Liebe in starken Texten und Liedern abwechselnd bis in tiefste Schichten ausloteten. Die rund 80 Konzertbesucher waren begeistert und summten immer wieder mit. Schon zwischen den Stücken gab es reichlich Applaus und „Bravo“-Rufe, am Schluss minutenlangen Beifall und stehende Ovationen.
Gott ist die Liebe“, so heißt es in der Bibel. Und so waren vom Chor tolle Stücke zu hören, die die liebevolle Sehnsucht der menschlichen Seele nach Gott in Musik kleideten und auch ins Gotteslob übergingen. So gleich zu Beginn das Lied „Komm du heiliger Geist“, „Lobet den Herren“ oder auch später das prächtige wie quirlige „Cantate Domino“. Klangstark, hoch motiviert, höchst harmonisch austariert und bravourös präsentiert sich der Kirchenchor an diesem Tag wieder einmal in Bestform. Leise Töne und Takte zur Liebe werden dabei genauso akkurat und klangstark wiedergegeben wie feurigere, beinahe leidenschaftliche Rhythmen.
Es ist immer wieder erfreulich zu beobachten und vor allem natürlich zu hören, zu welchen Leistungen die Kirchenmusikerin und Chorleiterin Sabine Behr diesen Kirchenchor motiviert und welche interpretatorische Tiefe, musikalische Präzision und Ausdrucksstärke sie aus den Sängerinnen herausholt. Das gilt auch für die Stücke, die der Chor gemeinsam mit dem Duo „Klangfeder“ wiedergibt. Und das sind etliche an diesem Abend. Perfekt aufeinander abgestimmt, rühren auch diese Lieder Herz und Seele an.
Während der Kirchenchor die „geistliche“ Seite abdeckte, kam dem Duo „Klangfeder“ bestehend aus Una und Udo Langer in der feinen Inszenierung dieses Konzerts immer wieder der Part zu, mit teilweise aufrüttelnden, teilweise nachdenklichen, teilweise aber auch schlicht liebevollen Songs die Liebe und ihre Herausforderungen im Alltag zu beschreiben oder besser: zu besingen. Dabei kommt das reine Liebesglück zwischen Menschen genauso zur Sprache wie Verlustängste und manche Zerrüttung der Liebe im nicht immer einfachen Alltag.
Es ist mucksmäuschenstill im Publikum, wenn Una und Udo Langer singen, wobei Udo Langer diese lebensnahen, stimmungsvollen und manchmal auch stürmischen Stücke alle selbst komponiert hat und am E-Piano begleitet. Tolle Stimmen und viel Gefühl charakterisieren den Auftritt der beiden. Auch hier wird aber die himmelhochjauchzende Dimension der Liebe deutlich, wenn Udo Langer in einem seiner überaus eingängigen Lieder – „Der Kuss“ – singt: „Als wir uns gestern küssten, ging eine Tür zum Himmel auf!“
Den dritten Part übernimmt an diesem Abend Markus Häggberg. Mit angenehmer und schmeichelnder Stimme in angemessen zurückhaltender Lautstärke und dadurch besonders impressiv starkem Ausdruck trägt der Rezitierprofi Lesungen zur Liebe bei, vom biblischen Hohelied der Liebe aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther über Gedichte von Eichendorff („Der Blick“) und Rilke („Liebeslied“) und eine „Bestandsaufnahme in moll“ bis hin zu Zitaten bekannter Persönlichkeiten wie Mutter Theresa, Konfuzius und Friedrich Nietzsche über die Liebe.
So wusste schon der große Philosoph Blaise Pascal: „Ein Tropfen Liebe ist besser als ein Ozean Verstand.“ Eine gute Erkenntnis und Einsicht – für die zwischenmenschliche Liebe wie für die Liebe zu Gott gleichermaßen. So wurde der Liebe neunzig Minuten lang in Wort und Musik gehuldigt – sehr zur Freude des begeisterten Publikums.
Fotoserien
Konzert Das Hohelied der Liebe (SO, 03. November 2024)
Urheberrecht:
Hoheslied 1 KA
Hoheslied 2 KA
Hoheslied 3 KA
Hoheslied 4 Plakat
Weitere Informationen
Veröffentlichung
Bild zur Meldung
Links
Weitere Meldungen
Neuer Putz für das BuZ
So, 24. November 2024
Noch ein guter Hirte für Erkersreuth
Mi, 30. Oktober 2024