Fröhlicher Neustart von „Kirche im Dorf“ in Mühlbach

An Christi Himmelfahrt kam es zur Neuauflage der beliebten Gottesdienstreihe der Kirchengemeinde Erkersreuth nach der Corona-Zwangspause

Von Jürgen Henkel

Mühlbach – Eigentlich störte nur der schneidig kühle Wind an diesem Feiertag. Sonst war die Stimmung beim Festgottesdienst zu Christi Himmelfahrt 2022 im Biergarten der Gaststätte des Horst-Schaller-Hauses in Mühlbach schnell wieder wie bei früheren Feiern der beliebten Gottesdienstreihe „Kirche im Dorf“ der Kirchengemeinde Erkersreuth. Zwei Jahre lang gab es zuletzt Corona-bedingt eine Zwangspause. Nun hat die Kirchengemeinde ein Zeichen gesetzt und erstmals wieder zu einer Freiluftandacht in einem Dorf der Gemeinde ohne eigene Kirche eingeladen.

„Unverhofft kommt oft. Wir haben uns ziemlich kurzfristig entschlossen, an diesem besonderen Feiertag in Mühlbach einen Gottesdienst von ‚Kirche im Dorf‘ zu feiern. Umso mehr freuen wir uns, dass Udo Rödel und sein Team sofort zugesagt haben und Sie heute alle hier sind. Außerdem ist der Neustart nach der Corona-Unterbrechung zugleich eine Premiere: Wir haben heute zum ersten Mal zu Christi Himmelfahrt ‚Kirche im Dorf‘.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Dr. Jürgen Henkel die knapp 50 Gottesdienstteilnehmer in Mühlbach.

Wie stets sorgten das eigens für diese Gottesdienstreihe mit Feiern unter freiem Himmel hergestellte und geweihte große Holzkreuz und ein provisorischer Altar mit den liturgischen Originaltüchern aus der Kirche – den Paramenten – für das richtige Kirchenraumflair zwischen dem Gasthaus, der Scheune und den grünen Wiesen, die das Anwesen umgeben. Pfarrer Henkel zelebrierte und predigte vor dem großen Hoftor. Für die passend zum Anlass der Himmelfahrt Christi schmissige und schwungvolle Musik sorgte ein Ensemble des Posaunenchors aus Selb.

Pfarrer Henkel hielt in seiner Predigt über Prophezeiungen des Propheten Daniel aus dem Alten Testament mit Bildern von Stürmen des Meeres und schrecklichen Tieren fest: „Der Prophet Daniel sieht in seiner Vision unsere Welt als riesiges Schlachtfeld, auf dem sich die Menschen, Völker und Armeen, die Heere, Kriegsherrn und Herrscher aufführen und austoben wie wilde Tiere. Zugleich schenkt uns der Prophet Trost: Die Macht aller Despoten auf Erden ist begrenzt. Auch Hitler, Stalin und Pol Pot sind da, wo sie hingehören: im Nirwana der Gottesferne, in der Leere der Massenmörder und in der Hölle der Verdammten. Die ewige Herrschaft gehört Gott selbst! Und diese Herrschaft gilt, greift und hält ewig.“

Der alttestamentliche Prophet Daniel sage auch die Himmelfahrt Christi voraus. „Christus ist Mensch geworden, um uns zu erlösen. Und er ist zu seinem Vater zurückgekehrt, um uns ebenfalls dorthin in das Reich Gottes zu ziehen. Das ist der tiefe Sinn der Menschwerdung Christi. Und es ist der tiefe Sinn unseres Glaubens. Das sagt uns der Feiertag Christi Himmelfahrt jedes Jahr neu“, so Pfarrer Henkel. Nach dem Gottesdienst ging es je nach Kälteempfindlichkeit draußen oder drinnen zum gemütlichen Teil über. Für das leibliche Wohl hatten Udo Rödel, Michael Meder und deren engagiertes Team bestens gesorgt.